Carla La Placa

Hof

San Giovannello

Ich bin Carla La Placa und wurde in Catania geboren. Im Laufe der Zeit haben mich meine Lebenspläne vom Stress der Stadt weggeführt, und heute lebe ich auf dem Land zwischen den Hügeln um Enna, auf dem Bauernhof, der seit Generationen im Besitz meiner Familie ist. Ich bin eine leidenschaftliche Landwirtin: Ich liebe die Natur und stelle hochwertige Lebensmittel her. Seit 2001 baue ich im Herzen Siziliens alte Getreidesorten und Hülsenfrüchte biologisch an, und fördere das "Know-how" meines Landes (und habe es deshalb auch auf der Expo 2015 vertreten!) Auf dem Hof verbringe ich gerne Zeit mit meinen Gästen und tausche Ideen und Standpunkte aus, denn ich glaube an einen integrierten Beziehungstourismus, bei dem alles in gegenseitigem Wissen und Wachstum aufgeht.


Der Bauernhof

Der Hof liegt in Villarosa, in der Provinz Enna. Der Name "Sangiovannello" kommt von der Gegend, in der er sich befindet. Er ist etwa 55 Hektar groß; die Anbaufläche beträgt 36 Hektar, leider ist ein Teil der Fläche aufgrund der unzugänglichen Hänge und der Felsvorsprünge unproduktiv.

 Der Getreideanbau ist der wichtigste Anbauzweig, durchsetzt mit kleinen Parzellen für die Produktion von Olivenöl und Mandeln. Im sizilianischen Landesinneren herrscht Trockenheit, und es fehlt an Wasserressourcen für die Bewässerung, was die Wahl von widerstandsfähigen Kulturen erforderlich macht, die mit Wassermangel zurechtkommen.

Die Anbaumethoden folgen dem Rhythmus des biologischen Anbaus, wobei sich Getreide- und Hülsenfruchtanbau abwechseln, und wo es möglich ist, lasse ich das Land brach liegen, mit einer Hülsenfruchtwiese für die Heugewinnung oder einer Wiese für die Weidetiere. In meinem Hof gibt es keine Tierhaltung, aber ich habe die Möglichkeit, Tiere von benachbarten Biobetrieben weiden zu lassen. Dies dient der Regeneration des Bodens mit Nährstoffen für nachfolgende Ernten.

Die für den menschlichen Konsum bestimmten Produkte sind alte sizilianische Getreide und Hülsenfrüchte; die Getreidesorten sind gentechnisch nicht verändert und unterscheiden sich von den modernen, da sie z.B. einen niedrigeren Gluten-Anteil haben, und somit die weiterverarbeiteten Produkte sehr verträglich machen. Die Hülsenfrüchte hingegen habe ich Jahr für Jahr eingeführt, da ich ein größeres Interesse der Verbraucher*innen an sizilianische Produkte feststellen konnte.

Ich baue auf meinem Hof verschiedene Sorten von Hülsenfrüchten an und bewahre alte Sorten vor dem Aussterben, wie z.B. die "Schwarze Linse der Hügel von Enna", die "Cicerchia von Aidone", die "Rote Kichererbse von Cianciana", deren Anbau viel Aufmerksamkeit und Handarbeit erfordert; außerdem baue ich moderne Sorten von Hülsenfrüchten an, deren Herstellung vollständig automatisiert ist (Linsen, Sultankicherbsen, schwarze Kichererbsen).

Im Frühjahr organisiere ich Ausflüge, um interessierten Menschen die sizilianische Artenvielfalt anhand der verschiedenen Getreide- und Hülsenfrüchtesorten auf den Feldern zu zeigen.

Das Getreide und die Hülsenfrüchte, die ich anbaue, werden zum Teil zu neuen Produkten verarbeitet und zum Teil als Getreide vermarktet. Dieses wird nach der Verarbeitung zu steingemahlenem Mehl und das Mehl zu bronzegezogenen und langsam getrockneten Nudeln. Die Weiterverarbeitung findet in externen Labors statt, mit denen ich nach jahrelanger Zusammenarbeit ein starkes Vertrauensverhältnis aufgebaut habe.


Ferien auf dem Bauernhof San Giovannello

Der Agriturismo San Giovannello ist etwas Besonderes, weil ich meine Gäste immer mit Liebe und Leidenschaft empfange.

Zum Frühstück gibt es Brot und Kuchen, die ich selbst backe. Für das Mehl verwende ich das von mir angebaute Getreide, das mit Steinmühlen gemahlen wird.

Wir befinden uns an einem strategischen Punkt im Zentrum Siziliens, nur wenige Kilometer von der Ausfahrt Ponte Cinque Archi der Autobahn Palermo-Catania entfernt. Wir sind der ideale Ausgangspunkt, um das wunderschöne Sizilien zu entdecken.

Der Hof bietet Unterkunft und Frühstück für eine kleine Anzahl von Gästen. Im Frühjahr begleite ich die Gäste, um die Getreide und Hülsenfrüchte zu entdecken, die ich anbaue. Um uns herum liegt Enna und viele Orte von natürlichem und kulturellem Interesse. Da wäre zum Beispiel der Museumszug am Bahnhof von Villarosa und die Museumssiedlung in der kleinen Ortschaft Villapriolo. Und dann ist da noch Calascibetta mit seinen Kirchen und Ausgrabungsstätten (Realmese Necropolis, byzantinisches Dorf).


Konsortium Le Galline Felici

Die Zusammenarbeit mit dem Konsortium Galline Felici begann im Herbst 2018; es handelt sich um ein Treffen in umgekehrter Richtung, wenn man es so nennen kann. Ich kenne die Realität des Konsortiums seit mehreren Jahren, vor allem kenne ich einige der Gründungsmitglieder persönlich, mit denen ich einmal im Monat an "A Fera Bio" teilnehme, einem Markt für Bio-Produkte, der in Catania stattfindet. Ich kenne also das ethische Denken der Menschen, die dem Konsortium angehören.

Unsere Zusammenarbeit geht auf eine Anfrage zurück, auf das Interesse einer der Einkaufsgruppen an einigen meiner Produkte, die sie in dem Jahr auf der Messe „Fà la cosa giusta Sicilia“ (tu das Richtige Sizilien) gesehen haben.

Diese Anregung hat mich bewogen, dem Konsortium meine Produkte vorzuschlagen, die positiv aufgenommen wurden, wobei der Schwerpunkt auf der Herstellung von Hülsenfrüchten liegt. So konnte ich mich der Realität der Galline Felici annähern, was mir erlaubt, Orte und Menschen zu erreichen, die ich allein nie hätte kennenlernen können.