Als ich das erste Mal den für die Verarbeitung der Orangen vorgesehenen Teil des Konsortiums sah, fiel mir vor allem die Reihe der „Binze“ (Kästen mit mehr als zwei Zentnern) von Orangen auf, die entweder mit Mängeln oder zu klein waren.
Tonnenweise.
Der erste Gedanke: -Großartig, kostenlose Ware für mich, für meine Freunde und für die Weiterverarbeitung. Wieviel? 20 Kilo? 30 Kilo? 100?
Und die anderen Zigtausende?
Ich will von vornherein klarstellen, dass das heute die Regel in der Obsternte und Verkaufskette ist. Ich weiß nicht, vielleicht war man früher weniger pingelig :).
Die Vorstellung von „schön und groß“ wurde der kollektiven Vorstellung eingebläut (wann? von wem? vielleicht von den Amerikanern nach dem Krieg? um Chemikalien für die Landwirtschaft zu verkaufen?).
Keiner der über Obst „schön und klein“ sagt.
...und doch, war nicht vor ein paar Jahrzehnten der Slogan „klein ist schön“ in alternativen Kreisen angesagt?
Und jetzt? Hmm!
Dennoch, wiegt man ein Kilo „schöne (?) große“ Orangen und ein Kilo „hässliche (?) kleine“ Orangen und wiegt dann deren Saft, so stellt man fest, dass die „hässlichen“ Orangen oft mehr Saft ergeben.
Und sie lassen sich auch besser auspressen…
Aber das ist eine andere Geschichte, eine andere Überlegung, die wir gemeinsam anstellen müssen, um praktische Konsequenzen zu ziehen, aber in der Zwischenzeit sind wir gezwungen „wegzuwerfen“.
Ich habe mich erkundigt und herausgefunden, dass diese Produkte für die Industrie bestimmt sind ( wir sprechen hier von kleinen Früchten, nicht von Abfall ) und dass der Preis für diesen „Ausschuss" nicht einmal die Kosten für die Ernte, den Transport und die Verarbeitung deckt.
Die Moral? Der Hersteller hat nichts davon, und wenn der Ausschuss hoch ist (was leider nicht allzu selten vorkommt), wird es zum Verlust.
Es ist für mich nicht akzeptabel, dass ein Millimeter Unterschied im Durchmesser, der mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, einen so großen Wertunterschied zwischen zwei Orangen ausmachen kann, die vom gleichen Feld, vom gleichen Baum und mit der gleichen Sorgfalt und Aufmerksamkeit angebaut wurden.
Ab 55 mm kommt sie in die Kiste, und Ihr zahlt 1,50 dafür; bei 54 mm kommt sie in die Binza, und wir Hersteller bekommen null…
Ein Millimeter Unterschied, über den ich mir seit Monaten den Kopf zerbreche, da ich mich mit diesem „normalen" Zustand nicht abfinden kann.
In diesem Jahr im Februar mache ich die Bekanntschaft von Fabrizio Nardo und sein Unternehmen RED ISLAND in Caltagirone (in der Nähe meines Hofs), der mir vorschlug, einen von ihm hergestellten Dünger zu verwenden, der durch Pilz-Bakterien-Fermentation von „Zitrusfruchtfleisch" hergestellt wird, d.h. von den Verarbeitungsabfällen der kleinen oder zerkratzten Orangen, die sich nicht für die Vermarktung als Frischprodukt eignen.
Kompost, aus Verarbeitungsabfällen eines tugendhaften Unternehmens, das Verarbeitungswasser recycelt, organische Abfälle reduziert und 100% sizilianischen Bio-Blutorangensaft produziert?
Ich habe mich sofort verliebt, ich habe den Kompost probiert, ich teste seine Qualität und ich muss sagen, er gefällt mir.
Mmmm, ldas wird jetzt richtig interessant.
Ich möchte meine Überlegungen mit euch teilen:
Hättet Ihr Interesse an Orangensaft, für die Monate, in denen es keine frischen Orangen gibt (also von Juni bis September) und der aus unseren Orangen hergestellt wird?
Dann kann ich mir nämlich schon eine kleine Lebensmittelkette vorstellen, die, verzeiht mir meine übermäßige Begeisterung, ein kleines Juwel ist:
-
Unsere traurige, wegen eines Millimeters, Ausschussorange, wird zusammen mit all ihren kleinen Schwestern, die das gleiche Schicksal teilen, zu Saft verarbeitet
-
Aus den Abfällen dieser Verarbeitung stellt Fabrizio den Kompost her, den wir Bauern*innen auf unseren Höfen verwenden
Vom Baum wieder zum Baum, über die Bauern*innen, die Verarbeitung, die Verbraucher*innen und zurück zu den Bauern*innen in einem Kreislauf, der so transparent und nachvollziehbar ist, dass ich einfach nur zufrieden lächeln kann.
Wie findet Ihr das?
Wenn Euch, wie ich mir vorstelle, die Idee gefällt, schlage ich vor, Euch erstmal eine Probe von dem Saft den RED ISLAND herstellt zu schicken, um zu sehen, ob und wie sehr er Euch schmeckt.
Nehmt Euch, bei einem eurer Treffen, zum Beispiel bei der Verteilung unserer Produkte, einen Moment Zeit um den Saft zu probieren und
wenn er euch schmeckt, können wir gemeinsam weiter über diese Idee nachzudenken.
Was wir euch schicken würden, ist natürlich nicht unserer Saft, sondern der bereits hergestellte, also wundert euch nicht über das Etikett auf Japanisch :-)
Wir möchten keinen Vorabkauf oder eine formale Zusage, sondern lediglich die Möglichkeit, dieses Vorhaben (das neben den Produktionskosten auch viel Planungsarbeit, Logistik, Einschätzungen usw. erfordert)
gemeinsam zu verwirklichen.
Wir müssen zunächst abschätzen, um wie viel Saft es sich handelt (die Verpackungen sind in 1 Liter Kartons und die Mindestproduktion beträgt 10000 Liter!) und auf dieser Grundlage mit der gemeinsamen Planung beginnen. Um einen Liter Saft herzustellen, braucht man im Durchschnitt knapp 3 kg Orangen. Normalerweise zahlt ihr 4,50 Euro für 3 kg Orangen. Wir schlagen einen Preis von 4 Euro für einen Liter gefrorenen Saft vor, der fast die gleichen Nährstoffe enthält wie 3 kg frische Orangen und der dann verwendet werden kann, wenn es keine frischen Orangen gibt.
Für uns ist es kein lukratives Geschäft, das wollen wir betonen. Es ist eine Aktion, die fast nur darauf abzielt, einem Produkt „Würde" zu verleihen: einen Saft mit einer eindeutigen Identität und rückverfolgbar, anstatt eines anonymen Saftes, der von wer weiß wem kommt und wer weiß wo landet. Die 4 Euro, die Ihr, wenn Ihr wollt, zahlt, decken nur die Kosten für die Verarbeitung, die Verpackung, die Handhabung und den Transport zusätzlich zum Wert des Rohmaterials. Der vielleicht am Ende, wenn wir alles richtig gemacht haben, für uns ZUSAMMEN 20/25 Cent beträgt und nicht die 16, die wir für den Bio- „Ausschuss" bezahlt bekommen.
Hier einige Zahlen, Wir werden in Kürze Details hierzu geben:
• 10 Tausend Liter ist die Mindestmenge (aus technischen Gründen) an Saft, die produziert werden muss.
• Aus knapp 3 kg Orangen erhält man einen Liter Saft.
• Quindi 30mila kg da trasformare in un’unica soluzione.
• 4/10 centesimi di ricavo in più per noi, se tutto va bene, per ogni kg di arance avviate a questa filiera virtuosa.
• Quindi, da milleduecento a tremila euro in più per il Consorzio. Se tutto va bene.
Se siamo insieme, io mi impegno a studiare bene tutta l'operazione, comprese le modalità di consegna e il periodo di disponibilità.
Inoltre, tutto il compost prodotto dallo scarto di questa lavorazione verrà acquistato dai soci del Consorzio e ridistribuito nei nostri, sempre più “Nostri”, campi.
P.S. Il succo è surgelato/non pastorizzato, e questo, in termini di sapore e nutrienti è ottimo e, una volta decongelato, si conserva per circa 4 settimane in frigo.
Un grande abbraccio
Mico.